Forscher haben das Gen hinter dem hüpfenden Gang der hüpfenden Tiere gefunden – indem sie eine Kaninchenrasse untersuchten, die überhaupt nicht hüpft.
Der Sauteur d'Alfort, auch Alfort-Springkaninchen genannt, hat eine eher akrobatische Art sich zu bewegen. Über kurze Distanzen, besonders wenn es sich langsam fortbewegt, wird das Kaninchen mehr oder weniger normal laufen, obwohl seine Hinterpfoten den Boden nicht gleichzeitig, sondern nacheinander berühren.
Aber wenn es weiter oder schneller reisen will, hebt es die Hinterbeine in einem wendigen Handstand über den Kopf und geht auf den Vorderpfoten. Warum hüpft diese Kaninchenrasse nicht wie die meisten Rassen?
Experimente mit der Rasse im Jahr 1943 zeigten, dass diese seltsame Fortbewegung auf ein rezessives Gen zurückzuführen war und kein erlerntes Verhalten war. Daher wollte das Team der Universidade do Porto und der Universität Uppsala herausfinden, welches Gen für den Unterschied verantwortlich ist.
Sie züchteten Alfort-Springkaninchen mit einer anderen Rasse und verglichen die Genome und Springfähigkeiten ihrer Nachkommen. Sie fanden heraus, dass die Fähigkeit, richtig zu hüpfen, davon abhing, ob das Kaninchen eine funktionierende Kopie des Gens namens RAR-Related Orphan Receptor Beta oder RORB hatte oder nicht. Die Kaninchen mit einer bestimmten Mutation in diesem Gen konnten nicht springen und gingen stattdessen auf ihren Vorderpfoten.
Das RORB-Gen kodiert für ein Protein, das an vielen Stellen im Nervensystem von Kaninchen vorkommt. Kaninchen mit der Mutation hatten weit weniger Neuronen in ihrem Rückenmark, die dieses Protein produzierten.
Frühere Studien haben die Auswirkungen des RORB-Gens bei anderen Tieren untersucht. Eine in Neuron veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2017 zeigten, dass Mäuse ohne das Gen mit einem hochbeinigen Schritt gingen, der als „Entengang“ bezeichnet wird.
Das Team sagt, dass die Studie auch unser Verständnis der verschiedenen Arten, wie Wirbeltiere gehen können, verbessert.
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