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Gesundheitstracking-Tattoos könnten Diabetikern helfen

Obwohl traditionell die Domäne von Hipstern, Matrosen und harten Kerlen, könnten Tattoos bald eine neue Horde von Fans anziehen. Forscher der Technischen Universität München in Deutschland haben dauerhafte Tätowierungen geschaffen, die ihre Farbe entsprechend Änderungen einer Reihe von Biomarkern wie Blutzuckerspiegel oder pH-Wert ändern, die zur Überwachung der Gesundheit verwendet werden könnten.

Das Team entwickelte eine Reihe von farbverändernden chemischen Sensoren und platzierte sie direkt in der Dermis, einer etwa einen Millimeter dicken Gewebeschicht, die Nerven, Blutgefäße und Haarfollikel beherbergt und direkt unter der Oberfläche eines Modellhautpflasters liegt aus Schweinehaut. Anhand von Smartphone-Fotos der Sensoren konnten sie dann die Konzentrationen verschiedener Chemikalien in der Haut abschätzen.

Der erste von ihnen entwickelte Sensor war ein pH-Indikator aus den Farbstoffen Methylrot, Bromthymolblau und Phenolphthalein. Bei der Injektion in ein Modellhautpflaster änderte sich die resultierende Tätowierung von gelb nach blau, wenn der pH-Wert von fünf auf neun eingestellt wurde.

Sie entwickelten auch zwei weitere Sensoren zur Überwachung der Glukose- und Albuminspiegel – ein im Blut vorkommendes Transportprotein. Hohe Glukosespiegel im Körper sind bei Diabetikern üblich, während ein Abfall des Albuminspiegels auf Leber- oder Nierenversagen hindeuten kann.

Der Glukosesensor wechselte je nach vorhandener Glukosekonzentration von gelb zu dunkelgrün, während das gemessene Albumin je nach Albuminspiegel von gelb zu grün wechselte.

Die Tätowierungen könnten ein einfaches, kostengünstiges Mittel zur Überwachung der Gesundheit von Patienten darstellen, sagen die Forscher. Die Weiterentwicklung der Technik könnte zur Produktion von mehr Sensoren führen, die den Grad an Bakterien oder Viren oder den Grad der Austrocknung überwachen könnten, sagen sie.