Bei rund 90 Prozent der Schwangeren kommt es zu Geschmacksveränderungen – am häufigsten sind saure oder metallische Geschmäcker. Die Wirkung ist im ersten Trimester am stärksten, wenn der Östrogenspiegel am schnellsten ansteigt, aber die genaue Ursache noch unbekannt ist. Zinkmangel wurde dafür verantwortlich gemacht, aber eine Studie der Universität Tokio aus dem Jahr 2009 ergab, dass der Zinkspiegel im ersten Trimester normal war.
Eine andere Möglichkeit ist, dass die zusätzlichen Hormone die Blasenfunktion beeinträchtigen. Im Jahr 2006 stellten Forscher der Universität Bristol fest, dass Patienten mit Problemen mit Urinretention eher einen seltsamen Geschmack verspürten und diese Symptome verschwanden, wenn das Problem behandelt wurde. Dies kann daran liegen, dass die für die Geschmacks- und Blasenkontrolle zuständigen Gehirnregionen sehr nahe beieinander liegen.