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Igel im Garten: So schützt du die Tiere

Wenn sich Igel in deinem Garten ansiedeln, kannst du ihnen das Leben erleichtern. Wir zeigen dir, wie du die Tiere richtig schützt und deinen Garten zum Igel-Paradies machst.

Wenn sich Igel in deinem Garten ansiedeln, solltest du das unterstützen. Denn die unter Naturschutz stehenden Tiere sind auf diese zusätzlichen Lebensräume angewiesen. In diesem Artikel erfährst du, was du alles tun kannst, um Igel aktiv zu schützen.

Igel im Garten: Naturgärten sind ideal

Besonders wohl fühlen sich Igel im Garten, wenn er möglichst naturnah angelegt ist. Hohes Gras und Hecken sind beliebte Schlafplätze der stachligen Tiere. Deshalb solltest du es mit der Gartenpfleget nicht übertreiben und folgende Hinweise befolgen:

  • Laub liegen lassen: Im Herbst suchen Igel sich Nestplätze im Garten um dort zu überwintern. Deshalb solltest du Laubhaufen auch auf keinen Fall wegkehren. Auch Kompost– und Reisighaufen sind ideale Winterquartiere für die Igel.
  • Flache Gartenteiche: Teiche werden häufig von zahlreichen Insekten umschwirrt. Für die Igel ist das ideal, denn je mehr Futter sie haben, desto besser. Der Teich sollte nicht zu tief sein und ein abgeflachtes Ufer haben, über das die Igel das Wasser schnell wieder verlassen können, wenn sie versehentlich hineinfallen.
  • Dichte Hecken: Akkurat geschnittene Kirschlorbeer-Hecken sehen zwar ordentlich aus, für Igel sind sie aber nicht gut geeignet. Lass deine Hecke lieber etwas wilder wachsen. Schneide die Hecke nicht zu häufig, damit sie den Tieren mehr Unterschlupf bietet. Für naturnahe Hecken kannst du Schlehe, Haselnuss, Holunder oder Eberesche anpflanzen.
  • Fallobst liegen lassen: Igel ernähren sich zwar in erster Linie von Insekten und nicht von Obst. Allerdings zieht Fallobst zahlreiche Kleinlebewesen an, die den stachligen Tieren als Nahrung dienen. Sammle also nicht alle herabgefallenen Früchte von den Obstbäumen ein, sondern lass ein paar liegen, damit die Igel mehr Futter finden.

Schon gewusst? Für Hobbygärtner lohnt es sich besonders, Igel im Garten zu haben. Denn auf dem Speiseplan der Tiere stehen neben Regenwürmern und Spinnen auch Schnecken. Auf diese Weise schützen die Igel als Schneckenjäger deine Pflanzen vor den Weichtieren.

Eingänge für Igel in den Garten schaffen

Igel können bis zu fünf Kilometern zurücklegen, wenn sie auf der Suche nach neuen Lebensräumen sind. Damit sie möglichst einfach in deinen Garten gelangen, solltest du Zugänge schaffen:

  • Hecken statt Zäune: Am einfachsten können Igel durch Hecken in deinen Garten kommen. Deshalb ist es für sie besser, wenn du dich statt für einen Zaun für einen natürlichen Sichtschutz entscheidest. Igelfreundliche Hecken sind zum Beispiel: Flieder, Liguster, Eberesche und Pfaffenhütchen.
  • Drahtzäune vermeiden: In grobmaschigen Drahtzäunen können Igel sich schnell verfangen und verletzen. Deshalb solltest du den unteren Teil des Zaunes etwas nach oben biegen, damit die Tiere darunter durchlaufen können.
  • Löcher in Lattenzäune sägen: Hast du einen Lattenzaun im Garten, kannst du ein etwa zehn mal zehn Zentimeter großes Loch in das Holz sägen, um Igel hineinzulocken.

Igel im Garten: Vorsicht bei Laubhaufen

Laubhaufen sind für Igel im Garten ideal. Im aufgehäuften Herbstlaub finden die Tiere viel Nahrung und ein optimales Winterquartier. Willst du die Haufen trotzdem umsetzen oder wegkehren, musst du dabei sehr vorsichtig sein. Steche auf keinen Fall mit der Harke direkt in das Laub, du könntest sonst schnell Igel verletzen, die sich darin verstecken. Am besten lässt du die Laubhaufen einfach von November bis März liegen. So störst du die Igel nicht in ihrem Winterschlaf.

Dem Igel zuliebe: Keine Chemie im Garten

Hast du Igel bei dir im Garten, solltest du unbedingt auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten. Denn Schneckenkorn, Rattengift, Unkrautvernichter und Kunstdünger zerstören die Nahrungsgrundlage der Igel und können auch für die Tiere selbst giftig sein. Greife deshalb lieber auf organischen Dünger und Pflanzenschutzmittel, wie zum Beispiel Brennnesseljauche zurück.

Igel im Garten richtig versorgen

Wenn du Igel in deinem Garten hast, möchtest du natürlich auch dafür sorgen, dass die Tiere genug zu fressen und zu trinken haben. Gesunde Igel musst du nicht zusätzlich füttern. Mit ein paar Tricks kannst du aber trotzdem dazu beitragen, dass sich die Igel noch wohler fühlen:

  • Wasserschalen aufstellen: Igel müssen täglich viel Wasser trinken. Stelle kleine Schalen oder Blumenuntersetzer mit Wasser in deinem Garten auf. Auch flache Teiche sind eine gute Igel-Tränke.
  • Keine Milch anbieten: Auch wenn du es vielleicht gut meinst – Igeln solltest du auf keinen Fall Milch zu trinken geben! Die Tiere können die enthaltene Laktose nicht verdauen und bekommen deswegen schnell schlimmen Durchfall.
  • Igel in der Natur überwintern lassen: Wenn du junge Igel im Herbst in deinem Garten entdeckst, solltest du sie nicht direkt einsammeln und im Haus überwintern lassen. In der freien Natur kommen die meisten Tiere am besten klar. Nur, wenn du kranke oder auffallend dünne Igel findest, solltest du sie einsammeln und in einer Igel-Auffangstation abgeben.