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Knöllchenbakterien: Das sollten Hobbygärtner:innen wissen

Knöllchenbakterien haben eine große Bedeutung beim Anbau von Gemüsepflanzen. Wie du die Knöllchenbakterien im Garten nutzen kannst und was du dabei beachten solltest, erfährst du hier.

Knöllchenbakterien, auch Rhizobien genannt, sind Bodenbakterien, die an den Wurzeln von Leguminosen Knöllchen bilden, in denen sie leben. Leguminosen sind Hülsenfrüchte wie beispielsweise Erbsen, Kichererbsen, Bohnen oder Linsen.

Knöllchenbakterien: Das solltest du wissen

Knöllchenbakterien gehen mit den Wirtspflanzen eine Symbiose ein. Das bedeutet, dass beide Lebewesen vom Zusammenleben profitieren. Die Knöllchenbakterien binden den Stickstoff der Luft und versorgen die Pflanzen mit dem wertvollen Nährstoff. Auch die Bakterien profitieren von der Gemeinschaft: Durch die Pflanzen erhalten sie Wasser und organische Stoffe, die sie zum Leben benötigen.

In stickstoffarmen Böden ziehen Hülsenfrüchte ganz bewusst Knöllchenbakterien an. Die Wurzeln der Leguminosen setzen Botenstoffe frei, um die Bakterien anzulocken. Bereits im Keimstadium der Pflanze dringen die Rhizobien über die Schleimhülle der Keimwurzeln ein. Durch die Vermehrung der Bakterien kommt es zur Bildung eines Wurzelknöllchen, woher der Name Knöllchenbakterien stammt. 

Bei mehrjährigen Schmetterlingsblütlern wie der Robinie oder dem Ginster leben die Knöllchenbakterien über mehrere Jahre in Symbiose.

Knöllchenbakterien nutzen: So klappt es

Im Hobbygarten haben die Schmetterlingsblütler mit ihrer besonderen Fähigkeit, Stickstoff zu binden, eine große Bedeutung. Sterben einjährige Leguminosen und damit auch die mit ihnen in Symbiose lebenden Knöllchenbakterien ab, reichern sie den Boden mit Stickstoff an. Diese Eigenschaft kannst du dir unter anderem bei der Gründüngung von kargen, nährstoffarmen Böden zunutze machen. Der wertvolle Nährstoff trägt zu gutem Wachstum der nachfolgenden Pflanzen bei.

So profitierst du im Garten von den Knöllchenbakterien

Die Knöllchenbakterien leben in den Wurzeln der Wirtspflanze. Wenn die einjährigen Bohnen-, Erbsen- oder Linsenpflanzen absterben, solltest du die Wurzeln daher nicht aus dem Boden entfernen.

  • Schneide die Stängel der Wirtspflanzen bodennah ab.
  • Lass die Wurzeln in der Erde verrotten. Bei diesem Vorgang geht der Stickstoff in das Erdreich über.
  • Arbeite die Wurzelreste in die Erde ein, bevor du im darauf folgenden Jahr die neue Saat ausbringst.

Knöllchenbakterien: Das solltest du beachten

In der ökologischen Landwirtschaft ersetzt der Anbau von Hülsenfrüchten den mineralischen Stickstoffdünger. Wichtig ist für dich zu wissen, dass Knöllchenbakterien nicht arbeiten können, wenn anorganischer Stickstoffdünger – sprich Kunstdünger – im Boden eingebracht ist. Düngung mit Kunstdünger verhindert somit die Selbstversorgung der Pflanzen mit Stickstoff.

Beachte beim Gemüseanbau unbedingt die Fruchtfolge. Nach der Anzucht von Leguminosen solltest du einen Abstand von drei bis vier Jahren einhalten, bevor du neuerlich Hülsenfrüchte in der Erde anbaust. Dadurch kannst du Fruchtfolgekrankheiten vermeiden.

Achte vor allem auch auf die folgenden Gründünger-Pflanzen, die ebenfalls zur Familie der Hülsenfrüchte gehören. Auch diese Sorten gehen mit den Knöllchenbakterien eine Symbiose ein. Du solltest daher ebenfalls einen Abstand von drei bis vier Jahren zu diesen Pflanzen einhalten, bevor du andere Hülsenfrüchte anpflanzt:

  • Lupinen
  • Wicken
  • Klee
  • Luzerne