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Rasenmäher schärfen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Messer des Rasenmähers zu schärfen ist hin und wieder notwendig. Spätestens wenn das Schnittbild nach dem Rasenmähen ungleichmäßig wirkt, ist es an der Zeit dafür. Wie dir das Schärfen gelingt, erklären wir in diesem Artikel.

Es ist relativ einfach, das Schneidmesser des Rasenmähers zu schärfen – du brauchst dazu nur die richtigen Werkzeuge. Wichtig ist das Schärfen, weil eine stumpfe Klinge die Grashalme hackt, statt sie zu schneiden. Die Schnittstellen zerfasern dann, trocknen aus und verfärben sich. Deshalb empfiehlt es sich, mindestens einmal pro Jahr das Messer des Rasenmähers zu schärfen. Wie das geht, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Rasenmähermesser schärfen: Was du vorher wissen solltest

Um das Messer des Rasenmähers zu schärfen, sind mehrere Werkzeuge nötig. Für den Ausbau, den Einbau und das Schleifen des Messers benötigst du:

  • einen Ringschlüssel oder eine Ratsche mit passender Stecknuss
  • einen Hartholzkeil
  • einen Schraubstock
  • Feilen verschiedener Stärke
  • einen Schleifstein
  • eine Drahtbürste

Der beste Zeitpunkt, um das Rasenmähermesser zu schärfen, ist zu Beginn der Gartensaison im März. Du kannst das Messer bei einem Profi schleifen lassen – das kostet etwa zehn bis 20 Euro. Bei Elektrorasenmähern liegt der Preis teilweise sogar unter zehn Euro. Jedoch musst du trotzdem das Messer selbst aus– und wieder einbauen.

Die Messer von Rasenmähern sind nicht sehr empfindlich und müssen nicht extrem scharf geschliffen sein. Der Stahl des Rasenmähermessers ist eher weich, damit es nicht splittert, wenn es auf einen Stein trifft. Dadurch ist es möglich, das Messer mit der Hand zu schleifen.

Das Wichtigste beim Ein- und Ausbau des Messers ist deine eigene Sicherheit. Trage deshalb immer Arbeitshandschuhe. Außerdem solltest du sicherstellen, dass der Rasenmäher nicht ungewollt startet. Manche Geräte springen an, sobald sich das Messer dreht. Um das zu vermeiden, musst du gewisse Vorkehrungen treffen. Diese sind von der Art des Rasenmähers abhängig:

  • Benzinmäher: Ziehe den Zündkerzenstecker ab. 
  • Elektromäher: Trenne den Messerausbau vom Netzstrom.
  • Akkumäher: Baue den Akku aus.

Wichtig zu wissen ist, dass die Herstellergarantie entfällt, sobald du selbst Hand anlegst.

So baust du das Rasenmähermesser aus

  1. Der erste Schritt ist der Ausbau des Messers. Lege den Rasenmäher dazu auf die Seite. Benzinrasenmäher solltest du mit dem Luftfilter nach oben lagern, damit kein Benzin oder Öl ausläuft. Damit wirklich nichts in die Umwelt gelangt, solltest du zur Sicherheit noch eine Wellpappe unterlegen.
  2. Bei älteren Sichelmähern sitzt das Messer in der Regel an der Kurbelwelle. Neuere Rasenmäher haben eine Messerkupplung, die das Messer vom Antrieb entkoppelt. Das Messer siehst du aber eigentlich sofort, wenn du den Rasenmäher auf die Seite legst. Es ist meist schwarz und länglich, die Enden sind auf einer Seite links und auf der anderen rechts nach oben gebogen. Das sind die sogenannten Flügel.
  3. Meist ist das Messer in der Mitte mit nur einer Halteschraube befestigt. Die Anzahl der Schrauben ist abhängig von deinem Rasenmäher. Die Schrauben haben oft ein Rechtsgewinde, du löst sie also gegen den Uhrzeigersinn. Manche Rasenmäher haben jedoch ein Linksgewinde. Um sicherzugehen lohnt sich ein Blick in die Anleitung deines Geräts. 
  4. Zum Lösen der Halteschraube(n) eignet sich ein Ringschlüssel oder eine Ratsche mit passender Stecknuss. Verkeile das Messer mit einem Hartholzkeil an der inneren Gehäusewand, damit es sich beim Lösen der Schraube nicht mitdreht. Alternativ kannst du das Messer auch mit deiner freien Hand festhalten. Halte es aber nicht an der Schnittfläche. Auch wenn das Messer stumpf ist, besteht hier eine Verletzungsgefahr.
  5. Will sich eine Schraube partout nicht lösen, gib etwas Kriechöl darauf und lasse es über Nacht einwirken. Vorsichtige Hammerschläge auf den Schraubenkopf lockern die Schrauben auch. Schlage aber auf keinen Fall zu fest zu: Du könntest dabei die Messerkupplung oder das Kurbelwellenlager beschädigen.
  6. Lege alle Schrauben und Unterlegscheiben in der richtigen Reihenfolge ab, damit du später alles ohne Probleme wieder zusammensetzen kannst. Der erste Schritt ist nun geschafft – anschließend kannst du das ausgebaute Rasenmähermesser schärfen. 

Rasenmähermesser schärfen: So funktioniert es

Grundsätzlich ist der Schleifvorgang des Rasenmähermessers nicht kompliziert. Du musst beide Schnittflächen, die sich gegenüber der Flügel befinden, mit einer Handfeile schleifen. Hier der ganze Prozess Schritt für Schritt:

  1. Vor dem Schärfen solltest du das Rasenmähermesser grob reinigen, damit die Schnittflächen gut erkennbar sind.
  2. Befestige den Messerbalken waagrecht und mit den Flügeln (also den kleinen Erhebungen am Ende des Messers) nach oben zeigend in einem Schraubstock. Du solltest eine gute Arbeitsposition mit genug Freiraum um das Messer haben, damit du sicher und effektiv arbeiten kannst. Es ist sehr wichtig, dass du das Rasenmähermesser nur von oben schärfst. Schleife niemals die Unterseite des Messers.
  3. Entferne mit einer groben Feile alte Grate und andere Schäden, so gut es geht.
  4. Schärfe danach mit einer feineren Feile oder einer Schleiffeile die beiden stumpfen Messerseiten. Den vorgegebenen Schleifwinkel des Messers solltest du möglichst genau einhalten. Das stellst du sicher, indem du von der Seite schaust, dass die Feile gleichmäßig auf der Schnittfläche aufliegt. Nun schleifst das Messer, indem du die Feile im gleichbleibenden Winkel hin und her bewegst. 
  5. Es ist sehr wichtig, dass du links und rechts vom Messerbalken gleich viel Material abschleifst. Um das zu überprüfen, stecke den Messerbalken mit dem Mittelloch auf einen Schraubendreher oder lege ihn mittig auf einen Dorn oder eine kleine Erhöhung. Wenn der Messerbalken nicht im Gleichgewicht ist, sondern sich zu einer Seite neigt, musst du dort noch mehr Material abtragen. Wenn der Messerbalken nicht im Gleichgewicht ist, tritt beim Mähen eine Unwucht auf, durch die das Kurbelwellenlager schneller verschleißt. Das merkst du durch starke Vibration.
  6. Ziehe die Schnittkanten nun von der Schneide weg über den Schleifstein ab.
  7. Entferne gegebenenfalls Rostflecken mit einer Drahtbürste.
  8. Baue das Rasenmähermesser so wieder ein, dass die Flügel dabei nach oben zeigen und die flache, ungeschliffene Seite unten liegt.